Den passenden Beruf finden
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bleibt angespannt. Das machte Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, während der Präsentation der Halbzeitbilanz beim Löhner Möbelzulieferer Agoform deutlich.
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bleibt angespannt. Das machte Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, während der Präsentation der Halbzeitbilanz beim Löhner Möbelzulieferer Agoform deutlich.
Löhne. Die Zahl der jungen Menschen, die nach einem Ausbildungsplatz suchen, ist deutlich höher als die Menge der offenen Stellen. Zurzeit stehen 1.087 offene Stelle 1.683 Stellensuchenden gegenüber. „Es bleibt ein ungünstiges Verhältnis“, sagte Schwietert. Im Vorjahr waren diese Zahlen ähnlich.
Ebenso unverändert wie schon seit vielen Jahren sind die Vorlieben der jungen Menschen, wenn es um einen Beruf geht.
Bei den Jungen ist es noch immer der Kfz-Mechatroniker und bei den Mädchen sind es Gesundheitsberufe. Bei beiden Geschlechtern gleichermaßen beliebt sind kaufmännische Ausbildungsberufe.
Kaufmännische Ausbildungsplätze werden auch bei Agoform angeboten. Dafür gibt es sehr viele Bewerbungen. „Im gewerblichen Bereich ist es fast unmöglich, Auszubildende zu bekommen“, sagt Agoform Geschäftsführer Michael Ruprecht. Dort bietet das Unternehmen Lehrstellen für den Beruf des Verfahrensmechanikers für Kunststoff- und Kautschukherstellung an.
„Es ist immer noch ein Problem, dass viele Berufe, die gute Perspektiven bieten, zu unbekannt sind“, so die Leiterin der Arbeitsagentur. Es sei eine andauernde Herausforderung, diese Berufe bekannter zu machen.
Schwietert ist sich sicher, dass es in Zukunft eher noch schwieriger für Unternehmen wird, Auszubildende zu finden. Der demografische Wandel ist der Grund dafür. „In den nächsten 10 bis 15 Jahren gehen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand. Darauf müssen wir uns jetzt einstellen. Noch sind wir eine junge Region“, sagte Schwietert.
Sie will noch mehr Unternehmen ermuntern, in das Ausbildungssystem einzusteigen. Das Löhner Unternehmen Agoform sei ein Vorbild.
Dort gibt es zurzeit 11 Auszubildende: Sechs im gewerblichen Bereich, vier arbeiten im kaufmännischen Bereich. Ein junger Mann arbeitet bei Agoform und studiert gleichzeitig an der Fachhochschule Minden Wirtschaftsinformatik.
Die Qualifikation der Mitarbeiter ist nach Überzeugung von Jan Ottensmeyer, geschäftsführender Gesellschafter von Agoform, besonders wichtig. „Mit ihnen können wir erfolgreicher am Markt agieren.“ Jugendliche, die noch eine Stelle suchen können sich kostenlos unter Tel. (0800) 4 55 55 00 bei der Berufsberatung melden.
Arbeitgeber, die eine Stelle anbieten, können den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit anrufen unter Tel. (0800) 4 55 55 20.
Von Sonja Töbing
Den Zeitungsartikel der Neuen Westfälischen können Sie hier abrufen