AGOFORM - Nachhaltige Unternehmen

24 Titel | Nachhaltige Unternehmen gegenseitig befruchtende Unterstützung auf dem besten Weg dahin.“ NETZWERKE ENTWICKELN STRAHLKRAFT Wie wichtig solche Beiträge wie die IHK-Klimainitiative „im Kleinen“ sind, um das globale Problem zu lösen, macht Sven Plöger deutlich. Der Diplom-Meterologe und ARD-Wettermoderator war jüngst zu Gast beim IHK-Umweltforum, wo er zum Thema „Herausforderung Klimawandel – Gute Aussichten für morgen!?“ referierte (siehe Interview Seite 30): „Es sind die zentralen Ansätze, das Globale sind nur die Rahmenbedingungen. Aber darunter kommt es auf das Regionale an, auf die Leute vor Ort und ihre Ideen. Es gibt viele Unternehmen, die Lust haben, etwas zu verändern. Nicht alle, aber es werden immer mehr. Und die haben Ideen. Diese Unternehmen brauchen die passenden Rahmenbedingungen, um wirtschaften zu können. Aus vielen Kleinen können sich Netzwerke bilden, die dann eine Strahlkraft entwickeln. Das kann auch anstecken. Was mich oft stört, ist, dass wir uns ständig erzählen, was alles nicht funktioniert. Mein Ansatz ist hinzugucken, wo sich etwas tut, zum Beispiel lokal bei den Unternehmen. Was machen die, wie tun die sich zusammen und was sind deren Ideen? Kann man diese Ideen auch anderen erzählen und daraus eine Motivation generieren? Alles andere bringt uns nicht weiter.“ Industrieausschusses ist, fasst zusammen, welche konkreten Maßnahmen in seiner Firma bereits umgesetzt werden: „Seit jeher bieten wir unseren Kunden am Ende der zehn bis 30 Jahre Nutzungsdauer die Rücknahme unserer Produkte an, bei der wir das Material vollständig recyceln. Auch läuft schon seit zwei Jahren ein Projekt, mit dem wir unser Verpackungsvolumen bislang um über zehn Prozent reduzieren und so viele Lkw-Fahrten vermeiden konnten. Zusätzlich zur bereits vorhandenen PV-Anlage mit 320 kWp projektieren wir gerade weitere 600 kWp – mehr geben unsere Hallendächer nicht her. Wir investieren dieses Jahr in eine neue Heizungs- sowie Kühlanlage und optimieren unsere Druckluftversorgung – immer mit dem Ziel einer mindestens 20-prozentigen Energieeinsparung. Bis Ende dieses Jahres wird ein Drittel unseres Pkw-Fuhrparks aus reinen Elektrofahrzeugen bestehen. Wir bieten bereits jetzt Besteckeinsätze auf Basis nachwachsender Rohstoffe an und werden mit weiteren Investitionen und Optimierungen unseren spezifischen Materialverbrauch in der Produktion spürbar senken – was aber die drastische Verteuerung von Rohstoffen und Energie nicht kompensieren kann. Wir haben noch einen herausfordernden Weg und viele weitere Projekte und Innovationen vor uns, um bis zu unserem 100. Unternehmensgeburtstag im Jahr 2028 – möglichst ohne den Erwerb von Zertifikaten – klimaneutral zu arbeiten. In der IHK-Klimainitiative erhoffen wir uns Fotos: Niclas Wieland/banz + riecks; Hettich Vorbildlich Das Hettich Produktionsgebäude B7 in Kirchlengern wurde 2018 mit dem „Industriebaupreis für nachhaltiges Bauen“ ausgezeichnet. Für die Holzbauweise wurden insgesamt 1.500 Tonnen Holz verwendet, die Energie für Heizung und Warmwasser wird zu über 60 Prozent aus der Abwärme der Produktion gewonnen und auf dem Dach ist eine Photovoltaik-Anlage installiert.

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